Wer wir sind
Die Kreuzkirche ist heute eine lebendige Gemeinde mit etwa 230 Mitgliedern, in der Jung und Alt, darunter vor allem junge Familien, eine Heimat finden. Angebote gibt es dementsprechend für jede Altersgruppe. Als Teil der Universitätsstadt Tübingen und aufgrund der Nähe zum Universitätscampus Wilhelmstraße sind unsere Gottesdienste von vielen Studenten und an der Universität beruflich Tätigen besucht. Unter unserem Dach treffen sich die Hochschulgruppen CampusConnect (CC), die SMD (Studentenmission Deutschland) und Unterwegs, sowie die Gemeinde „Arche Tübingen“. Seit einer umfassenden Renovierung und Erweiterung der Gemeinderäume im Jahre 2013 gibt es in der Kreuzkirche eine Kindertagesstätte. Neu eingerichtet wurde ein Gebets- und Gesprächsraum.
Besonders an der Kreuzkirche ist, dass in dieser Gemeinde sehr viele junge Leute ein- und ausgehen. Das beginnt bei den Kleinsten – viele Familien mit kleinen Kindern sind in der Kreuzkirche zu Hause – und reicht bis zu jungen Erwachsenen. Drei studentische Hochschulgruppen sind in der Kreuzkirche zu Gast, und viele Studenten besuchen die Gottesdienste und beteiligen sich aktiv am Gemeindeleben. Die Kreuzkirche hat daher seit vielen Jahren hier einen Schwerpunkt gesetzt und es gibt viele Angebote für alle Altersgruppen, gerade für diese jungen Leute, aber auch für die anderen Generationen, die in der Kreuzkirche Gemeinschaft erfahren und Leben teilen.
Damit einhergehend sind Wandel und Veränderung ein weiteres Kennzeichen für die Kreuzkirche. Leute kommen, bringen sich ein, bereichern das Gemeindeleben und hinterlassen ihre Spuren, wenn sie ausbildungs- oder berufsbedingt weiterziehen. Die Gemeinde ist offen für Neues und bietet vielfältige Möglichkeiten, sich selbst und kreative Ideen einzubringen und auszuprobieren. Das wird besonders in der hervorragenden Musik hörbar - sowohl bei der musikalischen Gestaltung der Gottesdienste als auch im Rahmen von Konzerten, die in der Kreuzkirche veranstaltet werden.
Das Einzugsgebiet der 1869 gegründeten Gemeinde umfasst den Landkreis Tübingen. Einzelne Mitglieder kommen noch von weiter her.
Die Region vereint vielfältige Prägungen. Tübingen hat 86000 Einwohner, davon ein Drittel Studierende. Die Universitätsstadt hatte über Jahrhunderte Geist, aber kein Geld - seit einigen Jahren hat sie beides. Die Uni sorgt für Internationalität, aber auch Wechsel: viele Menschen leben nur kurz hier. In Rottenburg ist die katholische Tradition lebendig, im Steinlachtal, wo es in Mössingen bis vor einigen Jahren eine Baptistengemeinde gab, der Pietismus.
Einer der wichtigsten Täufer der Reformationszeit, Michael Sattler, wurde 1527 vor den Toren Rottenburgs nach grausamer Folter auf dem Scheiterhaufen verbrannt, seine Frau Margaretha im Neckar ertränkt. Ein Gedenkstein beim Rottenburger Galgenbuckel erinnert an die Täufer.
Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) pflegt seit Jahrzehnten gute Beziehungen zu anderen christlichen Kirchen, z.B. im Rahmen der Evangelischen Allianz und in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).
Geschichte der Baptisten Gemeinde Tübingen
Die erste deutsche Baptistengemeinde, die 1834 in Hamburg vom „Vater des deutschen Baptismus“ Johann Georg Oncken gegründet wurde, gilt indirekt auch als Keimzelle der Tübinger Kreuzkirche. Sie ist eine Tochter der 1838 ebenfalls von Oncken persönlich gegründeten Stuttgarter Gemeinde. Von einer ersten Versammlung Tübinger Baptisten wird im Oktober 1869 berichtet. Als offizielles Gründungsdatum gilt der 26. November 1869, als der Stuttgarter Prediger Friedrich Wilhelm Liebig drei Frauen im Neckar taufte. Obwohl die Versammlungen in den ersten Jahrzehnten in unterschiedlichen Räumlichkeiten stattfanden, wuchs die Gemeinschaft rasch an. 1912 wurde ein eigenes Gemeindehaus in der Poststraße 10 eingeweiht, für den 40 Gemeindeglieder 50 000 Reichsmark aufbrachten. Und die Tübinger Gemeinde wuchs in der Folgezeit weiter: 1914 wurden bei den beiden Stuttgarter Zweiggemeinden Tübingen und Zillhausen (bei Balingen) gemeinsam 130 Mitglieder gezählt. So wurde die Gemeinde Tübingen-Zillhausen 1920 selbständig. Ein Rekordjahr war das Jahr 1933 mit 55 Taufen. Als der Gemeindeverband Tübingen-Zillhausen 1938 aufgelöst wurde, zählte Tübingen 138 Mitglieder. Während der Kriegsjahre waren gefallene Gemeindemitglieder zu beklagen und das Gemeindehaus in der Poststraße war stark beschädigt worden.
Im Nachkriegsjahr 1948 zählte man durch den Zuzug von Vertriebenen aus dem Osten 223 Mitglieder. Mit 90 Neubürgern, die meisten aus Ungarn, war die Gemeinde wieder stark gewachsen. Die Raumnot in der Poststraße fand 1962 ein Ende, als am 27. Mai das neue Gemeindehaus in der Payerstraße festlich eingeweiht werden konnte. Die Kreuzkirche feierte 2012 ihr 50. Jubiläum. Im Jahre 2019 wird feierlich das 150-jährige Gemeindebestehen begangen.